Die St.-Laurentius-Kirche, auch bekannt als Landkirche St. Laurentius, ist ein historisches und architektonisches Juwel in Achim, Niedersachsen, Deutschland. Diese alte Kirche, die dem heiligen Laurentius von Rom gewidmet ist, gilt als die älteste und größte Landkirche zwischen den ehemaligen Bistümern Bremen und Verden (Aller). Beim Betreten der St.-Laurentius-Kirche fühlt man sich, als ob man in die Vergangenheit zurückversetzt wird, da jede Stein und jeder Balken von ihrer reichen Geschichte zeugt.
Die Ursprünge der St.-Laurentius-Kirche sind von Geheimnissen und Legenden umwoben. Man nimmt an, dass die Kirche auf einem ehemaligen heidnischen Kultplatz errichtet wurde. Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche stammt aus dem Jahr 1257 durch den Bremer Bischof Gerhard II. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass die Kirche noch älter ist. Eine kaum lesbare Weiheinschrift im Turm deutet darauf hin, dass die Kirche möglicherweise bereits 1091 erbaut wurde.
Im Jahr 1559 wurde Johann Meier der erste protestantische Geistliche in Achim, was einen bedeutenden religiösen Wandel markierte. Seine Ernennung wurde vom katholischen Domkapitular Johann von Ahlden unterstützt, was die komplexen religiösen Verhältnisse dieser Zeit widerspiegelt.
Der ursprüngliche Bau der St.-Laurentius-Kirche war ein romanisches Feldsteinbauwerk. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche mehrfach erweitert und umgebaut. Das ursprüngliche gespaltene Findlingsmauerwerk ist noch im Turm und in der Südwand sichtbar. Um 1300 wurde die Kirche nach Osten erweitert, was zu einem fast quadratischen Chor und zwei ungleichen Querhausarmen mit Walmdächern führte. Der größere südliche Arm verfügt über ein fächerförmiges Rippengewölbe, während der kleinere nördliche Arm und das Querhaus spitzbogige Rippengewölbe mit zarten Bandrippen aufweisen. Das Kirchenschiff wurde im 14. Jahrhundert eingewölbt, diese Gewölbe wurden jedoch im späten 17. Jahrhundert ersetzt.
Der Ostgiebel der Kirche wurde zweimal erhöht, wie alte Dachkanten belegen. Das erste Dach hatte eine etwas geringere Neigung als das heutige, und seine Kante verlief knapp über den Blendarkaden derselben Bauphase. Später erhielt die Kirche einen Staffelgiebel, wobei die unteren Stufen aufgrund späterer Reparaturen verschwunden sind. Die aktuellen Dachkanten verlaufen über den Ecken des Staffelgiebels.
Seit 1706 ziert eine Uhr mit einem vergoldeten Zifferblatt die Nordseite des Turms. Zusätzlich ist eine Sonnenuhr aus dem Jahr 1603 an der Südfassade der Clüver-Kapelle angebracht.
Schnitzeljagden in Achim
Entdeckt Achim mit der digitalen Schnitzeljagd von myCityHunt! Löst Rätsel, meistert Team-Tasks und erkundet Achim auf spannende und interaktive Art!
Der Nordflügel der Kirche, bekannt als Mandelsloh-Kapelle, ist nach einer prominenten lokalen Familie benannt. Diese Kapelle beherbergt Marmorsarkophage mit den Überresten des dänischen Geheimkonferenzrates Detlef Conrad von Reventlow und seiner Frau Veronica Marg. Clementine, geborene von Klinkowström. Ursprünglich befanden sich diese Sarkophage in einer Krypta unter der Clüver-Kapelle. Die Westwand der Mandelsloh-Kapelle zeigt den Grabstein von Hinrich Clüver, der 1551 starb.
Der südliche Querhausarm, bekannt als Clüver-Kapelle, und die apsidiale Erweiterung nach Osten, bekannt als Lazarus-Kapelle, enthalten alte Grabsteine der Familien Clüver und Mandelsloh. Das Wandepitaph in der Lazarus-Kapelle, ein Gedenkstein für die Familie Clüver, zeigt eine Kreuzigung und eine Auferstehungsszene. Der eigentliche Grabstein, der sich auf der rechten Seite der Kapelle befindet, zeigt das Clüver-Familienwappen, das im 20. Jahrhundert als Vorlage für das Stadtwappen von Achim diente.
Seit 1967 steht eine Statue des heiligen Laurentius, des Schutzpatrons der Achimer Kirche, in einer Wandnische der Clüver-Kapelle. Diese rot-gold gewandete Statue stammt aus Süddeutschland und datiert um 1700.
Der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) war eine turbulente Zeit für Achim, die zur Zerstörung der gesamten Stadt, einschließlich des Inneren der St.-Laurentius-Kirche, führte. Das Innere der Kirche wurde komplett ausgebrannt, und die Außenwände mussten mit Strebepfeilern verstärkt werden, um das Gebäude wieder sicher für den Gottesdienst zu machen.
Im Laufe der Jahre hat sich das Innere der Kirche mehrfach verändert. Die letzte große Renovierung fand in den 1960er Jahren statt, während der das Innere vollständig renoviert und die Emporen entfernt wurden.
Der ursprüngliche Altar wurde wahrscheinlich während des Dreißigjährigen Krieges zerstört. 1671/72 stiftete Ortgies Melchior von der Lieth, Herr von Mandelsenborstel, ein neues Altarbild, dessen Verbleib unbekannt ist. Der heutige Altar, geschaffen vom Verdener Bildhauer Arend Meyer im Jahr 1750, zeigt reich verzierte gold- und elfenbeinfarbene Seitenvoluten. Die Darstellung der Kreuzigung zeigt die Beine Christi parallel, ein zu dieser Zeit ungewöhnlicher Stil. Die Spitze des Altars ist mit verspielten Putti und einem Christus mit Siegesbanner geschmückt. Oberst Friedrich Florenz von Weddig, Herr von Mandelsenborstel, stiftete den Altar und sicherte sich damit eine Familiengrabstätte in der Nähe des Turms.
Die barocke Kanzel, verziert mit Bildern der Evangelisten, stammt aus dem Jahr 1637, nach der Zerstörung des Kircheninneren während des Dreißigjährigen Krieges. Sie wurde von Dirich Clüver, einem Gohgraaf (einem lokalen Gerichtsbeamten) in Achim, gestiftet.
Das spätromanische Steintaufbecken aus dem 13. Jahrhundert ist das älteste Stück des Kircheninneren. Seine Verzierung und Gestaltung ähneln dem Taufbecken im Verdener Dom. Der bronzene Deckel des Taufbeckens zeigt die Schöpfungsgeschichte. Das Becken wurde zeitweise als weltlicher Wasserbehälter vor dem Küsterhaus genutzt, 1861 der Oyter Kirche übergeben und 1939 nach Achim zurückgebracht. 1955 erhielt das Becken einen bronzenen Deckel mit Darstellung der Schöpfungsgeschichte und eine emaillierte Taufbecken-Schale.
Die St.-Laurentius-Kirche hat ein reiches musikalisches Erbe. 1576 erwähnen die Kirchenaufzeichnungen eine Orgel, und 1597 wurde eine neue Orgel von Matthias Mahn aus Buxtehude installiert. Diese Orgel wurde jedoch, wie der Rest des Kircheninneren, während des Dreißigjährigen Krieges zerstört. Die Orgelpfeifen wurden eingeschmolzen, um Kugeln herzustellen.
Im späten 17. Jahrhundert wurde die flache Decke der Kirche durch ein Gewölbe ersetzt, und es wurden Mittel für eine neue Orgel gesammelt. Der renommierte Orgelbauer Arp Schnitger wurde beauftragt, eine neue Orgel mit 24 Registern zu bauen, die 1699 fertiggestellt wurde. Diese Orgel wurde für ihre Qualität und ihren Klang gelobt.
Doch bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Schnitger-Orgel verfallen, und eine neue Orgel wurde bei Friedrich Becker & Sohn in Hannover in Auftrag gegeben. Diese Orgel, die 1888 installiert wurde, war die erste in der Provinz Hannover mit einem pneumatischen Spielsystem, erwies sich jedoch als unzuverlässig.
In den Jahren 1906/07 wurde erneut eine neue Orgel von Furtwängler und Hammer installiert, die jedoch ebenfalls nicht den Erwartungen entsprach. Während der Renovierung in den 1960er Jahren wurde eine neue Schleifladenorgel von Hermann Hillebrand aus Altwarmbüchen installiert, die am 26. Februar 1967 eingeweiht wurde. Diese Orgel mit 26 Registern basiert auf dem Design der berühmten Arp Schnitger-Orgel.
Zusammenfassend ist die St.-Laurentius-Kirche nicht nur ein Gotteshaus, sondern ein Zeugnis der Widerstand
Jetzt Schnitzeljagd-Tickets sichern!
Mit myCityHunt entdeckst du Tausende von Städten auf der ganzen Welt bei spannenden Schnitzeljagden, Schatzsuchen und Escape Games!
myCityHunt Gutscheine sind das perfekte Geschenk für viele Anlässe! Überrasche Freunde und Familie mit diesem außergewöhnlichen Event-Geschenk. myCityHunt Gutscheine sind ab Kaufdatum 3 Jahre gültig und können innerhalb dieser Frist für eine frei wählbare Stadt und Tour aus dem myCityHunt Portfolio eingesetzt werden.