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St. Petri

St. Petri Buxtehude

St. Petri

Die St.-Petri-Kirche, vor Ort bekannt als St. Petri, ist ein beeindruckendes Beispiel gotischer Backsteinarchitektur in der malerischen Stadt Buxtehude in Niedersachsen, Deutschland. Diese evangelische Kirche dominiert nicht nur mit ihrem imposanten neugotischen Turm die Skyline, sondern bietet auch eine reiche Geschichte und ein künstlerisches Erbe, das Besucher aus nah und fern anzieht.

Die Geschichte der St.-Petri-Kirche

Die Ursprünge der St.-Petri-Kirche gehen auf das späte 13. Jahrhundert zurück. Das heutige Gebäude ersetzte eine frühere Kirche, wobei der Grundstein für den Neubau 1285 gelegt wurde. Allerdings wurde die Kirche erst um 1320 fertiggestellt. Diese prächtige Basilika verfügt über ein vierjochiges Langhaus, ein Chorjoch mit einer leicht unregelmäßigen fünfeckigen Apsis und einen hohen Westturm, der im Laufe der Jahrhunderte erhebliche Veränderungen erfuhr.

Eines der dramatischsten Ereignisse in der Geschichte der Kirche ereignete sich 1853, als ein Blitz den ursprünglichen Turm zerstörte. Der Turm wurde daraufhin nach den Entwürfen von J. Wimmel aus Hamburg wieder aufgebaut, mit einem neuen Achteck und einer spitzen Turmspitze. Weitere Renovierungen fanden zwischen 1898 und 1899 unter der Leitung von Karl Börgemann statt, der die Seitenschiffe, den Chor, das Brauthaus und die Sakristei sorgfältig restaurierte und sich eng an die ursprüngliche Struktur hielt.

Architektonische Wunder

Die architektonische Bedeutung der St.-Petri-Kirche liegt in ihrer seltenen Verwendung der Basilikaform in Niedersachsen, kombiniert mit Elementen, die typisch für die Backsteinhallenkirchen in und um Hamburg und Lüneburg sind. Das zentrale Langhaus wird von runden Säulen mit kleeblattförmigen Dienstbündeln getragen, ein Design, das an die Säulen der Elisabethkirche in Marburg erinnert und auch in der Marienkirche in Uelzen und der Johanniskirche in Lüneburg zu finden ist.

Die sechsteiligen Gewölbe des zentralen Langhauses und die fünfteiligen Gewölbe der Seitenschiffe, zusammen mit zwei Fensterachsen pro Joch, wurden erstmals im Magdeburger Dom um 1274 eingeführt. Diese architektonischen Merkmale wurden dann um 1320 in der St.-Petri-Kirche in Hamburg, dem Stendaler Dom und anderen Kirchen in der Altmark-Region in Backsteinform übernommen. Die Westnische, die sowohl das Portal als auch das Fenster in der Turmhalle umfasst, ist ein markantes Merkmal, das mit der St.-Petri-Kirche in Hamburg geteilt wird.

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Innere Pracht

Trotz umfangreicher Renovierungen hat das Innere der St.-Petri-Kirche weitgehend seinen ursprünglichen Charakter bewahrt. Eine bedeutende Restaurierung fand zwischen 1986 und 1990 statt, die die architektonischen Merkmale der Kirche hervorhob. Die Wände des zentralen Langhauses sind in zwei fast gleich hohe Stockwerke unterteilt: Der untere Teil verfügt über vier breite Spitzbogenarkaden auf robusten runden Säulen, während der obere Teil, oder Obergaden, eine verdoppelte Anzahl von Achsen aufweist, was die sechsteiligen Gewölbe über einem einzigen Joch im zentralen Langhaus erforderlich macht.

Der Chor ist mit einer zweigeschossigen Wandstruktur geschmückt, die jeweils zwei Reihen von Fenstern und Blendbögen aufweist. Die rechteckigen Joche der Seitenschiffe sind mit fünfteiligen Gewölben überspannt, wobei jedes Joch zwei Fensterachsen aufweist. Schlanke Dienstbündel mit einem Vierpassquerschnitt stehen zwischen den Fenstern. Das zweite Joch auf jeder Seite des Langhauses enthält ein Spitzbogenportal, wobei das südliche Portal eine neugotische Umrahmung aufweist.

Künstlerische Schätze

Das Hauptstück der Kirchenausstattung ist ein hoher barocker Altaraufsatz, der 1710 von dem Hamburger Meister Hans Hinrich Römers geschaffen wurde. Diese zweistöckige Struktur ist mit Gemälden, Figuren, Säulenrahmungen und Akanthusornamenten geschmückt. Über dem Gemälde des Abendmahls in der Basiszone befindet sich ein großes zentrales Gemälde der Geburt Christi, und im oberen Bereich ist ein vollplastisches Kruzifix vor einer gemalten Landschaft angebracht. Die Struktur wird von dem auferstandenen Christus gekrönt, flankiert von Engeln, die die Leidenswerkzeuge halten, mit Statuen der vier Evangelisten neben den Säulen.

Ein weiteres bedeutendes Kunstwerk ist der Halepaghen-Altar im nördlichen Seitenschiff, ein spätgotischer Flügelaltar mit gemalten Passionsszenen, benannt nach seinem Stifter Gerhard Halepaghe. Das Predellagemälde wurde 1641 mit einer Anbetung der Könige und Hirten übermalt, möglicherweise das mittelalterliche Bild darunter bewahrend. Das Hauptfeld zeigt Christus, der das Kreuz trägt, während die Innenseiten der Flügel die Geißelung und die Dornenkrönung rechts und die Kreuzigung und Grablegung links darstellen. Die Außenseiten sind mit lebensgroßen Darstellungen von Paulus und Hieronymus bemalt. Der kniende Geistliche neben Paulus wird als Stifterbild von Gerhard Halepaghe betrachtet, dessen Wappen und Namensinschrift an dem nun verlorenen Steinaltar angebracht waren. Das Hauptfeld und Teile der Flügelaußenseiten werden dem Hauptmeister zugeschrieben, der nach diesem Altar benannt wurde, möglicherweise Wilm Dedeke, der vor 1500 in Lübeck, dann in Hamburg und um 1510 hier in Buxtehude arbeitete.

Weitere bemerkenswerte Merkmale

Die prächtige frühbarocke Kanzel von 1674 ist in kräftigen, plastischen Formen gearbeitet und wird von der Halbfigur eines Atlas getragen. Sie verfügt über eine schalenförmige Konsole, die mit geflügelten Puttenköpfen verziert ist, und trägt Statuen von Aposteln zwischen gedrehten Säulen auf der Brüstung des Korbes und der Treppe. Die Tür zur Kanzeltreppe ist von ornamentierten Pilastern eingerahmt, über denen sich ein giebelartiger Aufsatz mit Knorpelwerk befindet. Der mehrstufige, reich verzierte Schalldeckel ist mit Putten geschmückt, die die Leidenswerkzeuge halten, und zeigt eine spätgotische Christusfigur aus dem frühen 16. Jahrhundert unter einem Baldachin, der von gedrehten Säulen eingerahmt ist. Der Schalldeckel wird von einer Christusstatue mit Siegesfahne aus den Jahren 1673/74 gekrönt.

Reste eines mittelalterlichen Chorgestühls aus der Zeit um 1400 sind erhalten geblieben, wobei die östlichen Endplatten und einige Sitze Ende des 19. Jahrhunderts ergänzt wurden. Die westlichen Endplatten zeigen figürliche Reliefs unter Spitzbögen, die sitzende Prophetenfiguren auf der Außenseite, den kreuztragenden Christus und einen Priester mit Kelch auf der Innenseite des nördlichen Gestühls und weibliche Heilige auf den Stirnseiten darstellen. Mehrere geschnitzte Gestühlsenden aus der Zeit um 1500, um 1550 und datiert auf 1545 und 1546 wurden in den neuen Gestühlen wiederverwendet. Im südlichen Seitenschiff befindet sich ein lebensgroßes, gut geformtes Kruzifix aus der Zeit um 1470, wahrscheinlich das ehemalige Triumphkreuz.

Fazit

Die St.-Petri-Kirche ist nicht nur ein Ort des Gottesdienstes; sie ist ein Schatz an Geschichte und Kunst, der einen Einblick in die Vergangenheit bietet. Von ihrer gotischen Architektur bis hin zu ihren barocken und gotischen Einrichtungsgegenständen erzählt jede Ecke der Kirche eine Geschichte von Hingabe, Kunstfertigkeit und Widerstandsfähigkeit. Ein Besuch dieser prächtigen Kirche in Buxtehude ist eine Reise durch Jahrhunderte des Glaubens und der Kultur und macht sie zu einem unverzichtbaren Ziel für Geschichts- und Kunstliebhaber.

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