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St. Amandus

St. Amandus Datteln

St. Amandus

Die St. Amandus Kirche in Datteln, im Herzen von Nordrhein-Westfalen, Deutschland, ist ein beeindruckendes Beispiel für historische Beständigkeit und architektonische Entwicklung. Diese römisch-katholische Pfarrkirche, die unter Denkmalschutz steht, zeugt von Jahrhunderten des Glaubens, der Gemeinschaft und des künstlerischen Erbes.

Die Geschichte der St. Amandus Kirche

Die Ursprünge der St. Amandus Kirche reichen mindestens bis ins 9. Jahrhundert zurück, als auf dem königlichen Gut Hofstedde vermutlich eine Privatkirche existierte. Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche erfolgte jedoch in einer päpstlichen Bulle von Papst Eugen III. am 17. Juni 1147, die bestätigte, dass die Abtei St. Heribert in Deutz die Kirche in Datteln besaß.

Das früheste Kirchengebäude war wahrscheinlich eine bescheidene Konstruktion aus Holz und Lehm. Der älteste erhaltene Teil der Kirche, der Westturm, auch als Alter Turm bekannt, stammt aus der Zeit um 1250 und wurde im romanischen Stil errichtet. Dieser Turm, ursprünglich mit einem Zeltdach versehen, hat im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Veränderungen und Erweiterungen erlebt.

Im frühen 15. Jahrhundert begann die Gemeinde mit der Planung einer neuen Kirche, was durch zahlreiche Spenden belegt ist. Gegen Ende des Jahrhunderts begann der Bau einer gotischen Hallenkirche, die ungefähr die Größe des heutigen Querschiffs hatte. Dieser asymmetrische Raum bestand aus einem Hauptschiff und einem Seitenschiff auf der Nordseite, wo sich heute die Sakristei und der Chor befinden. Die Kirche wurde vermutlich um 1520 fertiggestellt, wobei der romanische Turm einen steilen Turmhelm erhielt und weiterhin als Eingang diente.

Architektonische Entwicklung

Die St. Amandus Kirche erfuhr im mittleren 18. und 19. Jahrhundert bedeutende Renovierungen. Die größten Veränderungen fanden jedoch zwischen 1911 und 1913 statt, als die Kirche auf ihr heutiges Layout erweitert wurde. Das Gebäude wurde im neugotischen Stil erweitert, wobei ein Querschiff, das zum neuen Hauptschiff wurde, sowie zwei Seitenschiffe hinzugefügt wurden. Das alte Schiff wurde als Querschiff umfunktioniert, und ein neuer südlicher Turm, bekannt als Neuer Turm, wurde an der südöstlichen Ecke des neuen Gebäudes errichtet. Der Zugang zur Kirche erfolgte nun von der Heibeckstraße, wobei der Haupteingang sich hinter dem Altar im Chorbereich befand. Bischof Johannes Poggenburg weihte die neu erweiterte Kirche am 30. April 1914.

Tragischerweise wurde die Kirche während eines Bombenangriffs am 9. März 1945 im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört. Nur der untere Teil des Alten Turms, der Neue Turm und einige Außenwände und Säulen blieben stehen. Die Kirche wurde auf ihrem ursprünglichen Grundriss wieder aufgebaut, und ein Gedenkstein wurde am 24. Oktober 1948 gesetzt. Der Hochaltar wurde an die Nordwand verlegt, und der neue Haupteingang befand sich nun an der Südseite, neben dem Neuen Turm. Weihbischof Heinrich Roleff weihte den neuen Altar am 4. Dezember 1949.

Der Alte Turm erhielt während der Renovierung 1958 ein Bronzeportal, und das Innere wurde 1983-1984 neu gestaltet, wobei eine Altarmitte geschaffen und die Seitenaltäre und die Kanzel entfernt wurden. Die Kassettendecke wurde farbenfroh bemalt, und die Arkadenbögen wurden mit ornamentalen Designs verziert.

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Künstlerische Schätze

Eines der wertvollsten Kunstwerke in der St. Amandus Kirche ist das Amandus-Kreuz. Dieses Kreuz zeigt Christus in einer Tunika, im Stil des Volto Santo, als Symbol des auferstandenen Christus. Während das Kreuz selbst neueren Ursprungs ist, stammt das Korpus aus dem 12. Jahrhundert. Laut Überlieferung enthält dieses romanische Korpus Reliquien des heiligen Amandus. Verschiedene Votivgaben zeugen von der Verehrung dieses Kreuzes. Im April 2014 bestätigte eine radiologische Untersuchung im St. Vincenz Krankenhaus das Vorhandensein von menschlichen Knochenfragmenten im Korpus, darunter Teile eines Oberschenkelknochens, Brustbeins und einer Rippe, deren genaue Herkunft jedoch unklar bleibt.

Ein weiteres bemerkenswertes Artefakt ist das Sakramentshaus in der Taufkapelle, das um 1520 in der Werkstatt von Berndt Bunickmann in Münster gefertigt wurde. Obwohl nur noch minimale Reste der ursprünglichen Bemalung erhalten sind, zeigt das reich verzierte Haus, das wie ein Turm geformt ist, Figuren von Heiligen und Szenen der Verkündigung.

Darüber hinaus beherbergt die Kirche eine Sakramentsnische mit einer Kreuzblume aus dem späten 16. Jahrhundert, die einst zur Aufbewahrung des Allerheiligsten verwendet wurde. Im Jahr 1984 wurde ein provisorischer Altar, der zuvor ein Konferenztisch aus einem Krankenhaus war, durch einen neuen Sandsteinaltar ersetzt, der am 22. September 1984 von Bischof Reinhard Lettmann geweiht wurde. Auch die Sedilien und das Ambo wurden 1984 erneuert.

Der Ursprung des möglicherweise romanischen Weihwasserbeckens ist unbekannt. Es hat einen gedrehten Schaft, der von vier liegenden Tierfiguren gestützt wird, und das Becken ist mit zwölf halbplastischen männlichen Figuren verziert.

Die Orgel

Die Orgel, gebaut von der Klais Orgelwerkstatt in Bonn, wurde am 6. März 1988 installiert. Dieses Schleifladeninstrument verfügt über 40 Register, verteilt auf drei Manualwerke und ein Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, während die Registertrakturen elektrisch sind, was eine breite Palette an Klangmöglichkeiten bietet.

Die Legende des heiligen Amandus

Der heilige Amandus wird seit langem von den Bewohnern von Datteln und der Umgebung verehrt. An seinen Festtagen wurde sein Bild mit verschiedenen goldenen und silbernen Votivgaben geschmückt. Der Legende nach stahlen Diebe einst das Bild zusammen mit den Gaben, waren jedoch gezwungen, es zu verstecken und im Boden zu vergraben. Die Gemeinde war tief betrübt über dieses Sakrileg, und trotz intensiver Suche blieb das Bild lange Zeit verschollen.

Eines Tages bemerkte ein frommer Schäfer eine weiße Lilie, die auf einem Feld wuchs. Er pflückte die schöne Blume, doch zu seiner Überraschung erschien sie am nächsten Tag wieder. Der Hund des Schäfers begann zu graben, und das lang vermisste Bild des heiligen Amandus wurde entdeckt! Der Schäfer berichtete von seiner Entdeckung, und das Bild wurde freudig an seinen Platz in der Kirche zurückgebracht. Das Feld, auf dem es gefunden wurde, ist noch heute als das Amandusstück bekannt und befindet sich in der Nähe der Emscher-Lippe Zeche.

Die St. Amandus Kirche ist nicht nur ein Ort der Anbetung, sondern ein Symbol für Beständigkeit, Gemeinschaft und künstlerisches Erbe. Ihre Mauern erzählen Geschichten von Glauben, Ausdauer und Hingabe und machen sie zu einem Muss für jeden, der die reiche Geschichte und Kultur Nordrhein-Westfalens erkunden möchte.

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