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Steinwache

Steinwache Dortmund

Steinwache

Die Steinwache in Dortmund erinnert eindrucksvoll an eine bewegte Vergangenheit und befindet sich im lebhaften Zentrum von Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Dieses historische Gebäude, das einst als Polizeiwache diente, ist heute eine Gedenkstätte und ein Museum, das den erschütternden Geschichten von Widerstand und Verfolgung während der NS-Zeit von 1933 bis 1945 gewidmet ist. Die Wände, die einst die Schreie der Gefangenen hörten, erzählen nun von Mut und Widerstandskraft.

Die Geschichte der Steinwache

Die Steinwache wurde 1906 erbaut und begann ihre Existenz als Polizeiwache, die den nördlichen Innenstadtbereich von Dortmund betreute. In einem Gebiet, das von schnellem industriellen Wachstum geprägt war, herrschte soziale Unruhe, und die Polizeiwache wurde 1926/27 um ein fünfstöckiges Verwaltungsgebäude und ein vierstöckiges Gefängnis erweitert. Dieser Komplex, der im Stil der Neuen Sachlichkeit gestaltet wurde, galt bei seiner Eröffnung als eines der modernsten Gefängnisse Deutschlands.

Mit dem Aufstieg des NS-Regimes im Jahr 1933 verwandelte sich die Steinwache jedoch in einen Ort der Angst und des Leids. Die Gestapo, die Geheimpolizei der Nazis, übernahm die Einrichtung und machte sie zu einem berüchtigten Zentrum der politischen Unterdrückung. Schnell erhielt das Gefängnis den düsteren Spitznamen "Hölle Westdeutschlands". Es wurde zu einem Haftort für politische Gegner, insbesondere Kommunisten und Sozialdemokraten, die brutalen Verhören und Folterungen ausgesetzt waren.

Während der Pogrome im November 1938 wurden viele jüdische Männer aus Dortmund in der Steinwache festgehalten, bevor sie in Konzentrationslager deportiert wurden. Mit fortschreitendem Zweiten Weltkrieg änderte sich die Zusammensetzung der Gefängnisinsassen, zu denen nun auch ausländische Zwangsarbeiter, vor allem aus Polen und der Sowjetunion, gehörten, die oft wegen geringfügiger Vergehen in Konzentrationslager geschickt wurden.

Besuch des Denkmals und Museums

Heute dient die Steinwache als Gedenkstätte und Museum, das die Erinnerung an diejenigen bewahrt, die innerhalb ihrer Mauern gelitten haben. Die Ausstellung "Widerstand und Verfolgung in Dortmund 1933–1945" bietet eine eindrucksvolle Erzählung durch Fotografien, historische Artefakte und Augenzeugenberichte. Besucher werden auf eine Reise durch die Geschichte des NS-Regimes mitgenommen, beginnend mit der Wirtschaftskrise und dem politischen Aufruhr der Weimarer Republik bis hin zum Aufstieg der Nazis.

Im Erdgeschoss wird die Geschichte des Gebäudes und die Anfangszeit des NS-Regimes vorgestellt. Im ersten Stock liegt der Schwerpunkt auf der Gleichschaltung der lokalen Presse und der Verfolgung von Individuen. Die Ausstellung geht auf die politischen und kulturellen Säuberungen in Dortmund ein, die Zerschlagung von Arbeiterorganisationen und die Verfolgung von Homosexuellen.

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Ein Blick in die Vergangenheit

Eines der eindrucksvollsten Merkmale des Museums ist die rekonstruierte Isolationszelle, die einen erschreckenden Einblick in die Bedingungen bietet, denen die Gefangenen ausgesetzt waren. Der zweite Stock beleuchtet die Geschichten der frühen Opfer aus der sozialistischen Arbeiterschaft Dortmunds, zeigt eine rekonstruierte Gefängniszelle und erforscht das Thema Widerstand durch verschiedene Parteien und Gruppen.

Der dritte Stock vertieft die Themen Verfolgung und NS-Opfer, mit einem Fokus auf Zwangsarbeit und die rassistischen Politiken, die diese Menschen ins Visier nahmen. Das oberste Stockwerk behandelt die Verfolgung religiöser Gemeinschaften, von der Anpassung und dem Widerstand innerhalb der christlichen Kirchen bis hin zur brutalen Behandlung der Zeugen Jehovas und dem systematischen Völkermord an der jüdischen Bevölkerung.

Das Vermächtnis der Steinwache

Im Keller der Steinwache befinden sich Ausstellungen über den direkten Terror der Gestapo, einschließlich einer ehemaligen Folterzelle. Das Museum behandelt auch Themen wie Konzentrationslager, die NS-Justiz und die Massenmorde, die von der Dortmunder Gestapo im Rombergpark und in der Bittermark begangen wurden.

Trotz der Zerstörungen, die Dortmund im Krieg erlitten hat, blieb die Steinwache weitgehend unversehrt. Nach dem Krieg diente sie bis 1976 weiterhin als Polizeiwache und später als Obdachlosenunterkunft. Die Umwandlung in eine Gedenkstätte wurde durch die Bemühungen des Stadtarchivs Dortmund und anderer Organisationen vorangetrieben, um das Gebäude als Zeugnis für den menschlichen Widerstandsgeist zu bewahren.

Die Stadt Dortmund hat sich verpflichtet, das Denkmal zu erweitern und zu modernisieren, wobei der Baubeginn für 2025 geplant ist. Diese Investition stellt sicher, dass die Geschichten von Widerstand und Verfolgung auch zukünftigen Generationen zugänglich bleiben und zur Reflexion und zum Verständnis anregen.

Zusammenfassend ist die Steinwache nicht nur ein Gebäude; sie ist ein Symbol des Gedenkens und ein Leuchtturm der Bildung. Ihre Gänge, einst erfüllt von Verzweiflung, hallen nun wider vom Entschluss, die Vergangenheit niemals zu vergessen. Ein Besuch der Steinwache ist eine Reise durch die Geschichte, eine Ehrung derjenigen, die Widerstand leisteten, und eine ernste Mahnung an die Wichtigkeit der Wachsamkeit gegenüber Tyrannei.

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