Die Sankt-Martinus-Kirche, lokal bekannt als St. Martinus, ist ein beeindruckendes Wahrzeichen im Zentrum von Greven, Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Diese historische Kirche ist nicht nur die älteste, sondern auch die größte katholische Pfarrkirche der Stadt, deren Ursprünge bis ins 8. Jahrhundert zurückreichen. Sie steht als Zeugnis der reichen Geschichte und architektonischen Entwicklung der Region und fasziniert Besucher mit ihrer bewegten Vergangenheit und imposanten Struktur.
Die Ursprünge der Sankt-Martinus-Kirche sind eng mit der frühen Christianisierung des Münsterlandes verknüpft. Man geht davon aus, dass die Kirche um das Jahr 792 von Sankt Liudger, dem ersten Bischof von Münster, gegründet wurde. Dies war eine Zeit, in der Karl der Große das Münsterland Liudger zur weiteren Christianisierung anvertraut hatte. Die ursprüngliche Kirche, die um 800 gebaut wurde, war eine bescheidene Holzkonstruktion auf dem sogenannten Kirchberg. Diese frühe Kirche verfiel jedoch und wurde im 12. Jahrhundert durch eine beständigere romanische Steinkirche ersetzt.
Der romanische Turm, der bis heute steht, ist ein beeindruckendes Bauwerk mit zwei Meter dicken Wänden und einer Höhe von 68 Metern. Er diente nicht nur als religiöses Symbol, sondern auch als Verteidigungsfestung für die Menschen in Greven, besonders in unruhigen Zeiten wie dem Dreißigjährigen Krieg, als die Kirche von Soldaten geplündert und in Brand gesteckt wurde. Bemerkenswerterweise widerstand der Turm der Zerstörung und bot den Einwohnern Zuflucht.
Der älteste erhaltene Teil der Sankt-Martinus-Kirche ist die Taufkapelle im romanischen Untergeschoss des Turms. Hier finden Besucher ein schlichtes, aber historisch bedeutendes Taufbecken aus dem Jahr 1680. Der Turm selbst wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg erhöht und mit einer Welschen Haube (einer zwiebelförmigen Kuppel) versehen, die nach Schäden im Zweiten Weltkrieg restauriert wurde.
An den Turm schließt sich das spätgotische, dreischiffige Langhaus an, ein prächtiges Beispiel einer Staffelhalle. Die ursprünglich geraden Seitenschiffe öffnen sich jetzt zu einer großzügigen neugotischen Erweiterung, die zwischen 1890 und 1892 errichtet wurde. Diese Erweiterung erforderte den Abriss des alten Chors und schuf Platz für ein großes Vierungsquadrat, flankiert von zwei schmaleren Querschiffen. Der neue Chor ist ein dreischiffiger Hallenchor mit einem breiten Mittelschiff und zwei kleineren Seitenschiffen, die eine zentrale Struktur mit rechteckigen Kapellen in den Ecken der Querschiffe und Seitenchöre bilden.
Im Inneren der Kirche sind die Säulen im neuen Abschnitt in der Höhe an die des alten Abschnitts angepasst, wobei die unterschiedlichen Gewölbehöhen durch die vertikale Fortsetzung der Querbögen geschickt ausgeglichen werden. Die Enden des Querschiffs sind mit großen Kirchenfenstern versehen, die 1991 von Karl-Martin Hartmann gestaltet wurden und abstrakte Themen wie die Arche Noah im nördlichen Querschiff und das Himmlische Jerusalem im südlichen Querschiff darstellen.
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Die Sankt-Martinus-Kirche beherbergt mehrere künstlerische und religiöse Schätze. Im linken Seitenschiff der Erweiterung findet sich eine Statue des Heiligen Josef vom ehemaligen Sankt-Josef-Altar von 1909, während das rechte Seitenschiff eine Tabernakelstele enthält. Der Altarbereich wurde an moderne liturgische Praktiken angepasst und ist durch eine Kreuzigungsgruppe von 1722, gefertigt von Johann Wilhelm Gröninger, visuell vom vorkonziliaren Chor getrennt. Dieser Bereich wird nun für Gottesdienste mit kleineren Gruppen genutzt.
Die Kirche beherbergt zwei Orgeln, die beide vom Orgelbauer Matthias Kreienbrink gebaut wurden. Die große Orgel auf der Empore, die 1958 erbaut wurde, verfügt über 41 Register auf drei Manualwerken und einem Pedal, mit elektropneumatischen Kegelladen. Die Chororgel, die 1957 gebaut wurde, hat 12 Register auf zwei Manualen und einem Pedal, mit elektrischer Traktur und Registersteuerung. Vom Spieltisch der Hauptorgel aus kann die Chororgel auf dem vierten Manual gespielt werden.
Der Turm der Sankt-Martinus-Kirche beherbergt auch ein sechsstimmiges Bronzegeläut, das 1990 von der Glockengießerei in der Eifel gegossen wurde. Dieses neue Glockenspiel, das durch ein Vermächtnis an die Kirche finanziert wurde, ersetzte das vorherige vierstimmige Geläut und fügt dem Klangbild der Kirche eine harmonische Dimension hinzu.
Die Sankt-Martinus-Kirche ist nicht nur ein historisches Denkmal, sondern auch ein lebendiges Zentrum des Gemeindelebens. Sie dient als Hauptpfarrkirche der Sankt-Martinus-Gemeinde, die fast ganz Greven umfasst, mit Ausnahme des kleinen Bezirks Gimbte. Die Pfarrei hat im Laufe der Jahre mehrere Veränderungen durchlaufen, darunter die Integration anderer Kirchenstandorte und die Anpassung ihrer Einrichtungen an zeitgenössische Bedürfnisse. Trotz dieser Veränderungen bleibt die Sankt-Martinus-Kirche ein Leuchtturm des Glaubens und der Tradition im Herzen von Greven.
Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder spirituell Suchende seid, ein Besuch der Sankt-Martinus-Kirche bietet einen tiefen Einblick in die Vergangenheit und eine Verbindung zum bleibenden Erbe dieses bemerkenswerten Gemeinschaftswahrzeichens.
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