Fort de l'Est, gelegen in Saint-Denis, ist eine militärische Befestigungsanlage mit einer bewegten Vergangenheit und einer bedeutenden Rolle in der Verteidigung von Paris. Errichtet zwischen 1841 und 1843, war es Teil des größeren Thiers-Befestigungssystems, das zum Schutz der französischen Hauptstadt vor möglichen Invasionen konzipiert wurde. Dieses Fort, zusammen mit fünfzehn weiteren abgetrennten Forts, bildete einen integralen Bestandteil eines massiven Verteidigungsgürtels, der sich über 33 Kilometer erstreckte und 17 Forts, 94 Bastionen sowie zahlreiche andere Verteidigungsstrukturen umfasste.
Der Bau des Fort de l'Est begann im Jahr 1840, noch bevor das Finanzgesetz von 1841 140 Millionen Francs für die Fertigstellung des Projekts bewilligte. Das Fort, benannt nach dem damaligen Premierminister Louis-Philippe I., wurde von einer Arbeitskraft von fast 25.000 Arbeitern errichtet. Trotz seines robusten Designs machte die rasche Entwicklung der Artillerietechnologie diese Befestigungen bald obsolet. Bereits 1882 wurden Diskussionen über die Außerdienststellung des Forts geführt, angeführt von Abgeordnetem Martin Nadaud.
1919 wurde das Fort für 100 Millionen Francs an die Gemeinde Paris abgetreten. Im Laufe der Jahre erlebte das Fort verschiedene Nutzungen und Modifikationen. 1953 wurde die Nicht-Bau-Zone aufgehoben, und 1963 wurde die nördliche Bastion des Forts entfernt, um Platz für den Bau der Autobahn A1 zu schaffen, die nun einen freien Blick auf das Fort bietet. Trotz dieser Veränderungen bleibt das Fort ein aktiver Militärstandort, in dem zahlreiche Reservisten untergebracht sind und das als Hauptquartier der Nationalen Föderation der Reserve-Unteroffiziere dient.
Fort de l'Est war Schauplatz mehrerer bedeutender historischer Ereignisse. Im Jahr 1870, während des Deutsch-Französischen Krieges, feuerten französische Soldaten vom Fort aus Granaten auf die von preußischen Truppen besetzte Stadt Stains. Dieser Beschuss verursachte erhebliche Schäden an der Kirche der Stadt und zerstörte ihr Schloss. Trotz ihrer Bemühungen besetzten die preußischen Truppen schließlich das Fort, ein Moment, der in einem Foto aus jener Zeit festgehalten wurde.
1872 erlangte das Fort weitere Bekanntheit, als Jules Bonhomme, der Kaplan der Kaserne, seine Memoiren mit dem Titel Souvenirs du Fort de l'Est, près Saint-Denis. Carnet d'un aumônier de l'armée de Paris, 1870-1871 veröffentlichte. Am 9. August 1918 explodierte während des Ersten Weltkriegs eine von den Pariser Kanonen abgefeuerte Granate im Fort. Später, am 25. August 1944, räumte die deutsche Garnison das Fort während der Befreiung von Paris.
Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Fort verschiedenen Zwecken. 1945 beherbergte es vorübergehend das Staatssicherheitsgericht und einen Teil der SHA-Archive. 1946 erwähnt ein Auszug aus den Memoiren eines Widerstandspriesters, Paul Parguel, seine Verhaftung und Internierung im Pulvermagazin des Forts durch französische Kräfte, die mit den Nazis verbündet waren. 1958, nach der Ratifizierung der NATO-Standardisierungsabkommen durch Frankreich, wurde das Inter-Armee-Büro für Materialkodifizierung (BICM) im Fort eingerichtet. Während des Algerienkriegs im Jahr 1962 hielt ein Militärgericht Sitzungen im Fort ab, und Jean-Marie Bastien-Thiry, ein Verschwörer der OAS, wurde dort verurteilt und zum Tode verurteilt.
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Anfang der 2000er Jahre eröffnete die Heilsarmee-Stiftung 150 Betten im Fort und bot allein im Jahr 2002 Unterkunft für 18.000 Menschen. 2009 wurde ein Dorf aus temporären Häusern auf dem Gelände des Forts errichtet, um etwa zwanzig Roma-Familien unterzubringen, die zuvor im André-Campra-Elendsviertel in La Plaine lebten.
Heute ist das Fort eine Mischung aus historischer Bedeutung und zeitgenössischer Nutzung. Es dient weiterhin militärischen Zwecken, mit verschiedenen Einheiten, die dort stationiert sind, und zahlreichen Reservisten, die dort ausgebildet werden. Darüber hinaus beherbergt das Fort die Archive zur Wehrkraftzersetzung während des Ersten Weltkriegs sowie mehrere nicht klassifizierte Dokumente aus ehemaligen Garnisonsbibliotheken. Das Glacis des Forts wird teilweise von Gemeinschaftsgärten genutzt, die 1994 vom Fotografen Patrick Zachmann verewigt wurden.
Besucher des Fort de l'Est können in seine reiche Geschichte eintauchen und seine strategische Bedeutung für die Verteidigung von Paris schätzen. Die Architektur des Forts, mit seinen robusten Steinmauern und seiner strategischen Platzierung, bietet einen Einblick in die Militärtechnik des mittleren 19. Jahrhunderts. Die umliegende Gegend, einschließlich des nahegelegenen Canal Saint-Denis und der belebten Autobahn A1, bildet einen scharfen Kontrast zwischen Historischem und Modernem.
Obwohl der Zugang zum Inneren des Forts aufgrund seiner fortgesetzten militärischen Nutzung eingeschränkt sein kann, sind das Äußere und die umliegenden Gelände ein Zeugnis seines dauerhaften Erbes. Das Fort steht als Denkmal für die Widerstandskraft und strategische Weitsicht derer, die es erbaut haben, und seine fortlaufende Nutzung stellt sicher, dass es ein lebendiger Teil des militärischen Erbes Frankreichs bleibt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Fort de l'Est nicht nur ein Relikt der Vergangenheit, sondern ein dynamischer Teil der Gegenwart ist, der die Brücke zwischen Geschichte und Moderne schlägt. Seine Mauern haben unzählige Geschichten von Tapferkeit, Konflikten und Widerstand miterlebt, was es zu einem faszinierenden Ziel für Geschichtsinteressierte und Gelegenheitsbesucher gleichermaßen macht. Ob ihr von seiner historischen Bedeutung oder seiner architektonischen Pracht angezogen werdet, ein Besuch im Fort de l'Est verspricht eine unvergessliche Reise durch die Zeit.
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