St. Vincenz Menden, gelegen in der malerischen Stadt Menden (Sauerland) in Nordrhein-Westfalen, Deutschland, ist ein eindrucksvolles Beispiel jahrhundertealter Kirchenarchitektur und religiöser Geschichte. Diese Pfarrkirche, bekannt als St. Vincenz, ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Symbol des reichen kulturellen Erbes der Region.
Die Ursprünge von St. Vincenz Menden reichen tief in die Geschichte zurück und machen sie zu einer der ursprünglichen Pfarreien im westfälischen Teil des Erzbistums Köln. Die Kirche ist dem heiligen Vinzenz und der heiligen Walburga geweiht, wobei die Verehrung des heiligen Vinzenz im Laufe der Zeit dominierte. Ursprünglich erstreckte sich die Pfarrei über Menden hinaus bis in benachbarte Gebiete wie Hemer und Fröndenberg. Im Mittelalter spalteten sich jedoch verschiedene Gemeinden ab und gründeten eigene Pfarreien.
Das früheste Bauwerk an diesem Ort war wahrscheinlich eine einfache Hallenkirche, die sich im Laufe der Jahrhunderte weiterentwickelte. Um das Jahr 1200 stand hier eine romanische Hallenkirche, die jedoch 1344 bei einem Angriff der Grafen von der Mark und Arnsberg geplündert und beschädigt wurde. Trotz dieser Zerstörung wurden Überreste der älteren Kirche in die neue gotische Hallenkirche integriert, deren Bau 1345 unter Erzbischof Walram begann.
Das heutige Bauwerk von St. Vincenz Menden ist eine gotische Hallenkirche, deren ältester Teil der Westturm ist, der aus dem 14. Jahrhundert stammt. Dieser Turm, der ursprünglich als Verteidigungsbauwerk diente, zeichnet sich durch seine schmalen Schießscharten aus. Das Kirchenschiff, das im 15. Jahrhundert erbaut wurde, ist dreischiffig und dreijochig, getragen von runden Säulen und mit einem Rippengewölbe mit kunstvoll gestalteten Schlusssteinen versehen. Die Spitzbogenfenster mit Maßwerk sind ein charakteristisches Merkmal des Kirchenbaus.
Dieser architektonische Stil ist in der westfälischen Region des Kurfürstentums Köln relativ selten, vergleichbare Bauwerke sind die St. Johannes Kirche in Attendorn und die St. Georgs Stadtkapelle in Arnsberg. Zwischen 1868 und 1871 wurde die Kirche erheblich erweitert, einschließlich eines Querschiffs und Chors im spätgotischen Stil durch den Architekten Fischer, sowie einer bemerkenswerten Erhöhung der Turmspitze.
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Im Inneren von St. Vincenz Menden können Besucher einen hölzernen Altar aus dem Jahr 1628 bewundern, der eine mit Figuren und Reliefs verzierte Säulenstruktur aufweist. Eines der wertvollsten Artefakte der Kirche ist eine Madonna-Figur aus bemalter Eiche, die um 1460 gefertigt wurde. Diese Figur ähnelt stilistisch der Madonna der Marienkirche in Lübeck, die 1942 zerstört wurde.
Die Kirche beherbergt auch ein gotisches Kruzifix, bekannt als Triumphkreuz, und eine Gruppe von vier barocken Heiligenfiguren. Diese Figuren, die ursprünglich an verschiedenen Orten innerhalb der Kirche aufgestellt waren, wurden 2009 um das Taufbecken gruppiert. Zusätzlich wurden Teile des ursprünglichen Hochaltars im März 2009 im Stuhl des Kirchturms entdeckt. Die Turmkapelle enthält eine Kreuzigungsgruppe aus dem 18. Jahrhundert, die ursprünglich in der Heilig-Kreuz- oder St.-Antonius-Kapelle auf dem Rodenberg stand.
Die Geschichte der Glocken von St. Vincenz Menden ist ebenso faszinierend wie ihre architektonische Entwicklung. Bis 1917 beherbergte der Kirchturm drei Bronzeglocken mit den Tönen des'-es'-f'. Die größte Glocke, dem heiligen Michael geweiht, wurde 1767 gegossen, während die beiden kleineren Glocken 1638 gegossen wurden. Während des Ersten Weltkriegs wurde die größte Glocke jedoch beschlagnahmt und eingeschmolzen. 1924 goss die Gießerei Petit & Edelbrock aus Gescher drei neue Glocken mit den Tönen des', as' und b'. Leider wurden im Zweiten Weltkrieg vier der großen Glocken eingeschmolzen, sodass nur die b'-Glocke von 1924 übrig blieb.
1946 goss die Gießerei Junker aus Brilon ein neues fünfstimmiges Bronzegeläut aus Briloner Spezialbronze mit den Tönen b°-des'-es'-f'-as'. Dieses neue Geläut, bekannt für seine relativ kurze Nachhallzeit, erklingt noch heute. Zusätzlich befinden sich im Helm des Turms auf der Westseite zwei alte Glocken für den Uhrschlag, mit den Tönen des (1768) und b (15. Jahrhundert).
Das musikalische Erbe von St. Vincenz Menden ist ebenso reichhaltig, mit der ersten Erwähnung einer Orgel in einem Ratsprotokoll aus dem Jahr 1733. Eine neue Orgel wurde 1756 vom Orgelbauer Balthasar König gebaut, die später 1861 erweitert und umgebaut wurde. Nach einem Brand wurde die Orgel 1852 restauriert, und 1896 wurde eine neue Orgel angeschafft. Da diese jedoch problematisch war, wurde 1970 eine neue Orgel installiert. Die heutige Orgel, gebaut 2006 vom Orgelbauer Martin Scholz aus Mönchengladbach, verfügt über 34 Register, drei Transmissionen (Pedal) und eine Vorabzug auf drei Manualen und Pedal, mit mechanischer Spiel- und Registertraktur.
Neben der Hauptorgel gibt es auch eine Chororgel mit zwei Manualen, die sieben Register auf einer auswechselbaren Schleife besitzt. Diese Orgel, gebaut von der Firma Späth im Jahr 1987, war ursprünglich in St. Raphael (Berlin) bis 2005 aufgestellt.
St. Vincenz Menden ist mehr als nur eine Kirche; sie ist ein historisches Denkmal, ein architektonisches Wunderwerk und ein Schatzhaus jahrhundertealter religiöser Artefakte und Traditionen. Ihre Mauern erzählen Geschichten der Vergangenheit und machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel für jeden Besucher von Menden (Sauerland).
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