Im Herzen von Neunkirchen im Saarland erhebt sich die prächtige St. Marien Kirche, ein beeindruckendes Beispiel der neuromanischen Architektur und ein Zeugnis der reichen Geschichte der Stadt. Diese römisch-katholische Pfarrkirche, die der Aufnahme Mariens in den Himmel gewidmet ist, dient nicht nur als Ort des Gebets, sondern auch als bedeutendes kulturelles und architektonisches Wahrzeichen, das Besucher aus nah und fern anzieht.
Die heutige St. Marien Kirche ist der Nachfolger einer barocken Saalkirche, die 1751 erbaut und 1884 abgerissen wurde. Das jetzige neuromanische Bauwerk entstand zwischen 1884 und 1885 nach den Entwürfen des renommierten Architekten Ferdinand Schorbach aus Hannover. Schorbach, ein Schüler von Georg Gottlob Ungewitter, einem der Pioniere der Wiederbelebung gotischer Formen in der historistischen Kirchenarchitektur Deutschlands, brachte seine einzigartige Vision in dieses Projekt ein. Die Ausführung seiner Pläne übernahmen Johann Heinrich Kastenholz, Nikolaus Zimmer und Nikolaus Ballog. Die Kirche wurde im Auftrag und teilweise mit finanzieller Unterstützung des einflussreichen Industriellen Carl Ferdinand von Stumm-Halberg erbaut.
Im Laufe der Jahre wurde die St. Marien Kirche mehrfach restauriert. 1930 wurde das Kircheninnere erneuert, gefolgt von einer weiteren Restaurierung zwischen 1945 und 1947, bei der ein neues Farbschema eingeführt wurde. Bei der Renovierung 1954 wurden Marienreliefs über den Portalen hinzugefügt. Weitere Änderungen in den 1960er Jahren umfassten eine Neugestaltung des Altarbereichs. Die 1980er Jahre waren geprägt von umfangreichen Restaurierungsarbeiten, einschließlich einer farbenfrohen Innenbemalung, strukturellen Änderungen und Außenrenovierungen unter der Leitung des Architekten Rudolf Maria Birtel.
Die St. Marien Kirche ist ein beeindruckendes Beispiel neuromanischer Architektur, gekennzeichnet durch ihre Basilikaform mit kreuzförmigem Grundriss. Das Kirchenschiff, unterteilt in ein Mittelschiff und zwei Seitenschiffe, besteht aus vier Jochen, die zu einem Querschiff und einem Chor mit halbrunder Apsis führen. Die Decke des Mittelschiffs ist mit Rippengewölben verziert, während die Seitenschiffe Kreuzgewölbe aufweisen. Das Innere der St. Marien Kirche ist stark von der frühgotischen St. Kunibert Kirche in Köln inspiriert, während das Äußere eine auffällige Ähnlichkeit mit dem rekonstruierten romanischen Design der Kathedrale von Metz aus dem späten 12. Jahrhundert aufweist.
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Das Innere der St. Marien Kirche ist ein visuelles Fest, mit malerischen Darstellungen des Münchener Künstlers Franz Schilling von 1930, die an den Seitenwänden des Chors und dem nördlichen Arm des Querschiffs zu finden sind. In den mittleren 1960er Jahren wurde die Kirche in einer grauen Farbpalette mit dezenten Farbakzenten an den Kapitellen bemalt, ein Projekt, das vom Restaurator Mrziglod aus Tholey durchgeführt wurde. In dieser Zeit wurde auch der Altarbereich umgestaltet, wobei ein neuer Tabernakel und Ambo nach den Entwürfen des Architekten Rudolf Maria Birtel eingeführt wurden.
Das Kircheninnere wird weiter bereichert durch eine Kreuzigungsgruppe und eine Pietà, beide bildhauerische Meisterwerke, die sich in den westlichen Bereichen der Seitenschiffe befinden. Besucher können auch eine verehrte Marienikone und ein großes Altarkreuz bewundern, die zur spirituellen und künstlerischen Atmosphäre der Kirche beitragen.
Der Vorplatz der Kirche wird von einer Marienkolonne geschmückt, die 1954 vom Neunkirchener Bildhauer Hans Bogler geschaffen wurde. Dieses graue Gusseisenmonument, produziert von den Neunkirchener Eisenwerken, erinnert an das von Papst Pius XII. ausgerufene Marianische Jahr und das hundertjährige Jubiläum des Dogmas der Unbefleckten Empfängnis, das 1854 von Papst Pius IX. verkündet wurde. Die Säule feiert auch das Dogma der Aufnahme Mariens in den Himmel, das 1950 von Pius XII. verkündet wurde.
Die Tympanonfelder über den vier Portalen der Kirche zeigen Marien-Themen in Flachreliefs, die 1954 von Pater Johannes Schmitt aus Neunkirchen entworfen und von Willi Hahn ausgeführt wurden. Diese kunstvollen Schnitzereien fügen der Außenseite der Kirche eine weitere Schicht der Andachtskunst hinzu.
Im Kirchturm hängt ein Geläut von vier Glocken. Die drei größten Glocken wurden 1952 in Bronze von Glockengießer Albert Junker aus Brilon, Westfalen, gegossen. Die kleinste Glocke stammt aus dem Jahr 1924 und wurde von Junker & Edelbrock, ebenfalls aus Brilon, gefertigt. Die früheren Glockensätze der Kirche, jeweils bestehend aus vier Glocken, wurden während der Weltkriege requiriert, sodass nur die kleinste Glocke des zweiten Satzes erhalten blieb.
Die Orgel der Kirche, gebaut von der Orgelbaufirma Roethinger aus Straßburg, wurde in zwei Phasen 1952 und 1954 nach einem Entwurf des ehemaligen St. Marien Organisten Alfons Erner installiert. Sie befindet sich auf der Südwestempore über dem Kircheneingang und verfügt über 40 Register, verteilt auf drei Manuale und ein Pedal, mit insgesamt 3.090 Pfeifen. 1985 wurde die Orgel von Hugo Mayer Orgelbau umfassend überholt, einschließlich einer Neuintonierung und dem Bau eines neuen Spieltisches.
Die St. Marien Kirche ist mehr als nur ein Ort des Gebets; sie ist ein kulturelles und historisches Juwel, das einen Einblick in das reiche Erbe von Neunkirchen bietet. Ob ihr euch für Architektur interessiert, geschichtsbegeistert seid oder einfach nur neugierige Reisende seid, ein Besuch dieses neuromanischen Meisterwerks wird sicherlich eine unvergessliche Erfahrung sein.
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