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St. Antonius

St. Antonius Papenburg

St. Antonius

St. Antonius, die katholische Pfarrkirche von Papenburg in Niedersachsen, Deutschland, ist ein beeindruckendes Zeugnis des reichen spirituellen und architektonischen Erbes der Stadt. Diese große neugotische Backsteinhallenkirche, die zwischen 1875 und 1877 erbaut wurde, wurde von Alexander Behnes, einem gebürtigen Papenburger und Diözesanbaumeister von Osnabrück, entworfen. Ihre Bedeutung wird durch das weitgehend erhaltene originale Innenraumdesign noch verstärkt, was sie zu einem Muss für Geschichts- und Architekturbegeisterte macht.

Die Geschichte von St. Antonius

Die Wurzeln von St. Antonius reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück, als Papenburg, gegründet als Moorkolonie an der nördlichen Grenze des Fürstbistums Münster, seine erste katholische Pfarrkirche in den Jahren 1674/80 errichtete. Der selige Niels Stensen, damaliger Weihbischof in Münster, weihte diese frühe Kirche am 20. August 1682 und widmete sie dem heiligen Antonius von Padua. Dieses bescheidene, turmlose Gotteshaus befand sich am Westufer des Hauptkanals. In den Jahren 1777/78 wurde es auf die doppelte Größe erweitert, doch die schnell wachsende Gemeinde übertraf bald seine Kapazität. Bis 1881, nach der Fertigstellung der neuen St. Antonius Kirche, wurde das alte Gebäude abgerissen.

Pläne für eine neue Kirche und ein Baufonds existierten seit den 1840er Jahren, mit ersten architektonischen Entwürfen von Josef Niehaus. Im Jahr 1868 wurde ein Grundstück am gegenüberliegenden Ufer des Kanals erworben. Alexander Behnes finalisierte die Baupläne im Jahr 1871. Aufgrund des sumpfigen Bodens wurden über eine Million Ziegel nur für das Fundament verwendet. Der Deutsch-Französische Krieg und die Gründung des Deutschen Reiches verzögerten die Grundsteinlegung bis zum 15. Juli 1875. Die neue St. Antonius Kirche wurde am 11. Dezember 1877 von Bischof Johannes Beckmann von Osnabrück geweiht. Die Beschaffung der Innenausstattung, Glocken und die erste Orgel (auf der Galerie im nördlichen Querschiff) dauerte bis 1885. Die reichen Wandmalereien von Gerhard Lamers und die Buntglasfenster wurden in den Jahren 1911/12 geschaffen, zeitgleich mit dem Bau einer neuen Galerie für eine größere Orgel im westlichen Joch.

Architektonisches Wunder

St. Antonius ist eine Backsteinkirche, die 70 Meter lang und 35 Meter breit ist und sowohl runde als auch spitzbogige gotische Bögen aufweist. Das Kirchenschiff ist eine dreischiffige, kreuzrippengewölbte Halle. Zwei niedrigere Querschiffsarme mit kunstvollen Fassaden sind zwischen den vier westlichen und drei östlichen Jochen eingefügt, bilden jedoch kein echtes Querschiff oder Vierung. Über dem Hauptportal im Westen erhebt sich der 88 Meter hohe Glockenturm, der in drei Stockwerke mit einem Turmhelm unterteilt ist. Jede Ecke des Gebäudes ist mit dekorativen Türmchen versehen, und ein Bogenfries säumt die Traufe. Das östliche Ende wird durch eine zurückgesetzte polygonale Apsis markiert.

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Innenraum Pracht

Das Innere von St. Antonius zeichnet sich durch Muster aus grün glasierten Ziegeln, die mit roten Ziegeln durchsetzt sind, kunstvolle Kapitelle unter den Gewölberippen und die figürlichen Buntglasfenster von 1911/1912 und 1965 aus. Im Mittelpunkt steht der freistehende Sandstein-Hochaltar, der eine Kreuzigungsgruppe in einem neugotischen architektonischen Rahmen zeigt, flankiert von Heiligen. Diese Kreuzigungsgruppe, die 1877 vom Steinmetz Heinrich Balthasar Seling geschaffen wurde, wird von einem gotischen Bogen gekrönt und von Fialen umgeben. Der Hochaltar enthält zwei Schränke mit goldenen Türen: Der obere dient als Schaukasten für die Monstranz, während der untere den Tabernakel beherbergt.

Weitere bemerkenswerte Merkmale sind die Kanzel, Seitenaltäre (Maria und Josef gewidmet), Beichtstühle und die Kreuzwegstationen. Besonders bedeutend sind die Wandmalereien von Gerhard Lamers, die Szenen der Heilsgeschichte, Scheinarchitekturen und zahlreiche, teilweise mythische Pflanzen und Tiere darstellen. Diese Wandgemälde befinden sich über den Vorsprüngen, neben den Fenstern und umfassen zwölf Darstellungen von (geflügelten) Drachen, Darstellungen von Fasanen, Pfauen und anderen Vögeln, Eichhörnchen und sogar einige undefinierbare Motive.

Die Orgel

Als die Kirche 1877 fertiggestellt wurde, gab es keine Orgelgalerie im westlichen Teil der Kirche, sodass die erste Orgel auf der Galerie im nördlichen Querschiff platziert wurde. Die heutige Orgelgalerie über der Turmhalle wurde 1911 für eine neue Orgel gebaut. Der Vorgänger der heutigen Orgel, gebaut 1957 von Ernst Brand (Quickborn), wurde zunächst in der St. Josephs-Kirche in Wandsbek installiert, bevor sie 1973 von St. Antonius erworben und 1974 von der Orgelbaufirma Speith (Rietberg) auf 26 Register erweitert wurde.

Im Jahr 2020 erhielt St. Antonius eine neue große Orgel. Der Stadtrat von Gelsenkirchen beschloss am 18. Mai 2017, die ehemalige Konzerthallenorgel des Hans-Sachs-Hauses, die nach der Renovierung des Gebäudes nicht wieder eingebaut wurde, für einen symbolischen Betrag von einem Euro an die Pfarrei St. Antonius zu übertragen. Diese Orgel, gebaut von E. F. Walcker & Cie. im Jahr 1927, verfügt über 90 Register und wurde in einem neuen Gehäuse installiert, das mit Stahlseilen vom Gewölbe aufgehängt ist, um schwebend in der Kirche zu erklingen. Die Orgelbaufirma Romanus Seifert & Sohn, die die Orgel seit 2007 gelagert hatte, führte die Installation und Intonation durch. Die alte Orgel von St. Antonius wurde an die Pfarrei des Heiligsten Herzens Jesu in Piotrków Trybunalski, Polen, verkauft.

Die Glocken

Der Turm von St. Antonius beherbergt vier Glocken. Drei wurden 1950 von der Glockengießerei Junker (Brilon) gegossen, während die kleine Antoniusglocke, gegossen von Petit & Gebr. Edelbrock, aus dem Jahr 1929 stammt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass St. Antonius in Papenburg nicht nur eine Kirche ist; sie ist ein lebendiges Zeugnis der Geschichte und spirituellen Reise der Stadt. Ihre architektonische Schönheit, der reiche Innenraum und die historische Bedeutung machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel für alle, die das kulturelle und religiöse Erbe Niedersachsens erkunden möchten.

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