Schloss Winsen, gelegen in der malerischen Stadt Winsen (Luhe) in Niedersachsen, Deutschland, steht als Zeugnis für Jahrhunderte von Geschichte und architektonischer Entwicklung. Dieses Schloss, eine beeindruckende Mischung aus mittelalterlicher Festung und Renaissance-Eleganz, ist das bedeutendste weltliche Gebäude der Stadt und fasziniert Besucher mit seiner reichen Vergangenheit und seinem charmanten Erscheinungsbild.
Die Ursprünge von Schloss Winsen gehen auf eine Burg zurück, die in der Nähe einer Überquerung des Flusses Luhe errichtet wurde und erstmals 1315 in Dokumenten erwähnt wird. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass die Burg bereits um 1277 existierte. Ein 2008 gefundener Eichenpfahl, datiert auf etwa 1190, deutet darauf hin, dass der Bau der Burg mit der Gründung der Stadt und der Erweiterung des Hafens zusammenfiel, der nach der Zerstörung von Bardowick im Jahr 1189 an Bedeutung gewann.
Während des Lüneburger Erbfolgekriegs im Jahr 1371 war Herzog Magnus II gezwungen, die Großvogtei Lüneburg nach Winsen zu verlegen. Die Burg diente dann als Großvogtei Winsen und verwaltete die welfischen Besitztümer im nördlichen Teil des Fürstentums Lüneburg, einer Unterteilung des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde die Burg und ihr Land häufig von den Herzögen verpfändet und wechselte mehrmals den Besitzer, darunter die Städte Lüneburg, Hamburg und Lübeck sowie die Kurfürsten von Sachsen.
Von 1593 bis 1617 machte Herzogin Dorothea von Braunschweig-Lüneburg, die Witwe von Wilhelm dem Jüngeren, die Burg zu ihrem Alterswohnsitz. Während ihrer Zeit dort beaufsichtigte sie die Verwaltung des Amts Winsen, und die Burg wurde Schauplatz zahlreicher Hexenprozesse. Historische Aufzeichnungen zeigen, dass etwa 40 Personen während dieser Prozesse zum Tode durch Feuer verurteilt wurden. Herzogin Dorothea ließ auch die Kapelle der Burg renovieren und fügte dem Turm eine Uhr und zwei Glocken hinzu. Während die größere Glocke noch existiert, wurde die kleinere im Ersten Weltkrieg abgegeben.
Im Jahr 1627, während des Dreißigjährigen Krieges, erholte sich der Militärführer Tilly mehrere Wochen in der Burg. Nach dem Krieg diente die Burg hauptsächlich als Wohnsitz der Amtmänner des Amts Winsen. 1852 zog das Amtsgericht in die Burg ein, gefolgt von der Kreisverwaltung im Jahr 1885. Die Kreisverwaltung zog 1932 nach Harburg um, kehrte jedoch 1944 aufgrund der Zerstörung des Kreisbüros während des Krieges in die Burg zurück. Die Verwaltung blieb dort bis 1961. Heute wird die Burg ausschließlich vom Amtsgericht Winsen genutzt.
Trotz des Abbaus seiner Befestigungen behält Schloss Winsen einen imposanten Charakter. Die bestehenden Strukturen spiegeln überwiegend die Renaissance-Architektur wider. Das Backsteingebäude mit Fachwerkelementen steht in einem Teich, der durch Aufstauen der Luhe geschaffen wurde. Es besteht aus einem unregelmäßigen, drei Flügel umfassenden Komplex mit einem offenen Innenhof. Ursprünglich schloss ein vierter Flügel den Innenhof ein, wurde aber vermutlich nach einem Brand im 18. Jahrhundert abgerissen.
Die Fassade des Schlosses wird durch den Turm und das reich verzierte Tor hervorgehoben, während die anderen Außenwände relativ schlicht sind. Der Turm verfügt über eine Laterne, die eine Glocke beherbergt, und ist mit einer Wetterfahne aus dem Jahr 1836 gekrönt. Die lange Baugeschichte des Schlosses zeigt sich in zahlreichen architektonischen Details, einschließlich eines gotischen Sterngewölbes im Keller, das um 1500 datiert wird. Während der Renaissance wurde das Schloss mit einer Galerie im Innenhof und verschiedenen Verzierungen modernisiert. Die Nutzung des Schlosses als Verwaltungssitz bedeutete, dass es weniger repräsentative Empfangsräume und mehr Büros hatte, außer während der Residenz von Herzogin Dorothea, die die Kapelle des Schlosses reich ausschmückte.
Von 1994 bis 2016 fanden umfangreiche Renovierungsarbeiten statt, einschließlich der Restaurierung der Laterne und der Turmspitze im Jahr 2022.
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Die Glocke des Schlosses, die etwa 450 Kilogramm wiegt, hängt in der Laterne des Turms. Sie ist mit eisernen Bändern an einem Holzjoch befestigt und trägt das Jahr 1596 sowie ein Bronze-Relief des Wappens von Herzogin Dorothea. Die Inschrift der Glocke lautet: Durch die Gnade Gottes, Dorothea, geboren aus königlichem Geschlecht in Dänemark, Herzogin von Braunschweig und Lüneburg, Winsen Anno 1596. Eine weitere Inschrift am Rand der Glocke übersetzt sich zu: Wachet und betet zu jeder Zeit, denn niemand weiß, wann der Herr kommen wird.
Heute gehört Schloss Winsen dem Land Niedersachsen. Im Jahr 2008 wurde im Schlossturm ein kleines Museum eingerichtet. Aufgrund der Nutzung als Gerichtsgebäude ist das Innere des Schlosses in der Regel nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, außer zu besonderen Anlässen wie dem Tag des Denkmals. Die Schlosskapelle beherbergt verschiedene kulturelle Veranstaltungen, darunter Konzerte, und kann vom Standesamt Winsen für Hochzeiten gemietet werden.
Der Schlosspark und der Innenhof sind für Besucher geöffnet. Die ehemaligen Befestigungen wurden in einen Landschaftspark und Nutzgärten umgewandelt. Bis 1918 war der Park dem Amtmann und dem Landrat vorbehalten. Ein Graben umgab einst das Gelände, und eine Lindenallee, die 1717 gepflanzt wurde, führte von der Stadt zum Schloss. Heute stehen noch drei dieser Lindenbäume. Im Jahr 2006 wurde der Park in die Landesgartenschau Winsen als Dorotheas Garten integriert. Der Park grenzt an den befestigten Schlossplatz, der für Märkte und Veranstaltungen genutzt wird. In der Nähe befinden sich das Rathaus, die St.-Marien-Kirche und das historische Marstallgebäude, das heute die Stadtbibliothek, die Touristeninformation und ein Museum beherbergt.
Schloss Winsen ist nicht nur ein historisches Denkmal, sondern ein lebendiges Stück Geschichte, das weiterhin eine aktive Rolle in der Gemeinde spielt. Seine reiche Vergangenheit und architektonische Schönheit machen es zu einem unverzichtbaren Ziel für alle, die die charmante Stadt Winsen erkunden.
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