Die St.-Martins-Kirche, die im Herzen von Remels in der Gemeinde Uplengen in Niedersachsen liegt, vereint auf faszinierende Weise Geschichte, Architektur und Spiritualität. Lokal als St. Martin bekannt, ist diese Kirche ein Zeugnis der reichen Vergangenheit und des kulturellen Erbes der Region. Sie bietet den Besuchern einen Einblick in das mittelalterliche Zeitalter und dient gleichzeitig noch heute als lebendiger Ort des Glaubens.
Die Ursprünge der St.-Martins-Kirche reichen bis ins frühe 13. Jahrhundert zurück, als Remels ein zentraler Treffpunkt für die Räte des Lengener Landes war. Diese strategische Lage beeinflusste wahrscheinlich die Entscheidung, an diesem Ort eine Kirche zu errichten. Die Kirche ist dem Heiligen Martin von Tours gewidmet, einer verehrten Figur, deren Vermächtnis von der Gemeinde weiterhin geehrt wird.
Im Laufe ihrer Geschichte war die St.-Martins-Kirche mehr als nur ein Ort des Gebets. Ursprünglich wurde sie als Wehrkirche gebaut, was aufgrund ihrer Lage am Rand Ostfrieslands, an der Grenze zur Region Oldenburg, notwendig war. Die Bedrohung durch Überfälle und Plünderungen von außen machte die Errichtung von Verteidigungsanlagen wie einer umliegenden Mauer und Tortürmen erforderlich.
Die ursprüngliche Struktur der Kirche, die aus robusten Granitblöcken gebaut wurde, hat im Laufe der Zeit mehrere Veränderungen erfahren. Um 1300 wurden bedeutende Umbauten vorgenommen, bei denen der westliche Teil des Kirchenschiffs und die Apsis durch einen neuen, rechteckigen Raum im romanisch-gotischen Stil ersetzt wurden. Diese Renovierung führte zur Verwendung von Backstein und Tuff, Materialien, die für die damalige Zeit innovativ waren.
Die St.-Martins-Kirche ist ein faszinierendes Beispiel für architektonische Entwicklung, wobei ihre Struktur klar in drei unterschiedliche Phasen unterteilt ist. Der älteste Teil, aus Granit gebaut, bildet den westlichen Teil des Kirchenschiffs. Eine markante Baunaht kennzeichnet den Übergang zum gotischen Ostteil, der spitzbogige Fenster aufweist, die typisch für den gotischen Stil sind.
Im späten 19. Jahrhundert wurde der Kirche ein neuer Backsteinturm im historistischen Stil hinzugefügt. Dieser 53,5 Meter hohe Turm ersetzte zwei mittelalterliche Vorgänger und war aufgrund der Verschlechterung des ursprünglichen Glockenturms notwendig. Der heutige Turm ist mit seiner eindrucksvollen Präsenz ein Schlüsselmerkmal der Silhouette der Kirche.
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Im Inneren der St.-Martins-Kirche werden Besucher von einer ruhigen Atmosphäre empfangen, die durch die architektonischen Details der Kirche betont wird. Das Kirchenschiff ist mit vier Kuppelgewölben überdacht, die das gotische Ideal eines himmlischen Baldachins widerspiegeln. Spuren der ursprünglichen Apsis sind noch an der Ostwand der westlichen Bucht erkennbar.
Die Innendekoration der Kirche umfasst ein schönes Akanthusblattfries in der Chorbucht, ein Überbleibsel ihrer vorreformatorischen Kunstwerke. Die komplizierten Weinmuster an der Ostwand und dem Chorgewölbe wurden etwas später hinzugefügt und verstärken die ästhetische Anziehungskraft der Kirche weiter.
Die St.-Martins-Kirche beherbergt mehrere bemerkenswerte Kunstwerke und historische Artefakte. Das Altarbild, das um 1667 von Tönnies Mahler geschaffen wurde, zeigt Szenen aus dem Leben Christi, darunter die Verkündigung und das letzte Abendmahl. Die Predella zeigt die vier Evangelisten, jeweils mit ihren symbolischen Attributen.
Ein weiteres Highlight ist das Taufbecken der Kirche, das aus dem 13. Jahrhundert stammt. Es ist aus Bentheimer Sandstein gefertigt und ruht auf vier tragenden Figuren, die möglicherweise den bezwungenen alten Adam darstellen. Die Schale des Beckens ist mit einem breiten Fries aus Akanthusranken verziert, was zu seinem historischen Charme beiträgt.
Der Glockenturm der Kirche beherbergt ein Trio von Glocken, von denen die älteste aus dem 13. Jahrhundert stammt. Diese Glocke, die Maria gewidmet ist, wird von zwei zusätzlichen Glocken ergänzt, die nach dem Zweiten Weltkrieg von der Glockengießerei Rincker gegossen wurden. Zusammen erzeugen sie eines der tiefsten Geläute Ostfrieslands, das mit einem eindrucksvoll schönen Moll-Akkord erklingt.
Musikliebhaber werden die Orgel der Kirche zu schätzen wissen, die 1782 von Hinrich Just Müller erbaut wurde. Dieses Instrument ist in der Region einzigartig, da es ein Rückpositiv aufweist, eine separate positive Teilung, die vermutlich 1733 von Johann Friedrich Constabel gebaut wurde. Die Orgel wurde Ende der 1970er Jahre in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt, sodass Besucher ihren reichen, historischen Klang erleben können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die St.-Martins-Kirche nicht nur ein Gebäude ist; sie ist eine lebendige Erzählung der Vergangenheit, die Geschichten von Glauben, Widerstandsfähigkeit und Gemeinschaft widerhallt. Ob ihr Architekturbegeisterte, Geschichtsinteressierte oder einfach nur neugierige Reisende seid, ein Besuch dieser Kirche bietet eine tiefgründige Verbindung zur mittelalterlichen Welt und dem unermüdlichen Geist der Menschen, die hier seit Jahrhunderten beten.
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